Schwimmbrillen für Kinder

Schwimmbrillen für Kinder: Ja oder Nein?

Kind im Wasser mit Badekappe und Taucherbrille auf

Viele Eltern fragen sich, ob eine Schwimmbrille für ihr Kind beim Schwimmenlernen sinnvoll ist. Die Meinungen gehen auch hier auseinander, und es ist verständlich, wenn Sie sich unsicher fühlen. Der folgende Beitrag soll Ihnen helfen, eine fundierte Entscheidung zu treffen – und Sie erfahren, wann und wie eine Schwimmbrille für Ihr Kind sinnvoll sein kann.

Keine Schwimmbrille bei der allerersten Wassergewöhnung

Ganz klar: Für die erste Wassergewöhnung benötigt Ihr Kind keine Schwimmbrille – vorausgesetzt, es hat keine Allergien oder empfindliche Augen. In dieser frühen Phase, in der das Kind erst lernt, mit dem Wasser in Kontakt zu treten, reicht es völlig aus, wenn es bei den ersten Versuchen, den Kopf unter Wasser zu nehmen, die Augen einfach geschlossen hält. Das Kennenlernen des Wassers, das Gefühl der nassen Haut und die natürliche Reaktion der Augen gehören zu den wichtigen ersten Erfahrungen im Wasser.

Um Ihrem Kind von Anfang an die Angst vor dem Wasser zu nehmen, kann auch schon im Planschbecken oder in der Badewanne ohne Schaum geübt werden, die Augen unter Wasser zu öffnen. Kleine Spielzeuge, die Sie unter Wasser verstecken, wecken die Neugier und machen das Üben zu einem spielerischen Erlebnis. Diese ersten Erfahrungen ohne Schwimmbrille helfen Ihrem Kind, sich ans Wasser zu gewöhnen, ohne auf künstlichen Schutz angewiesen zu sein.

Wenn Ihr Kind dann erste Tauchversuche macht, kann es sinnvoll sein, über eine Schwimmbrille nachzudenken. Hier kommen die Vorteile, aber auch die Nachteile einer Schwimmbrille ins Spiel.

Vorteile einer Schwimmbrille

  1. Schutz der Augen vor Reizung: Chlorhaltiges Wasser kann die Augen reizen und brennen. Eine Schwimmbrille schützt die Augen und vermeidet solche unangenehmen Reizungen. Besonders in Schwimmbädern kann dies für viele Kinder eine Erleichterung sein.
  2. Verbesserte Sicht unter Wasser: Mit einer Schwimmbrille können Kinder die Unterwasserwelt klarer und deutlicher sehen. Dies kann dazu führen, dass sie neugieriger werden und sich eher trauen, den Kopf unter Wasser zu halten oder zu tauchen. Für viele Kinder ist das Entdecken des Unterwasserbereichs spannend und macht sie mutiger, weiter zu erkunden.

Nachteile einer Schwimmbrille

  1. Gewöhnungseffekt: Kinder können sich schnell an das Tragen einer Schwimmbrille gewöhnen und möchten dann möglicherweise nicht mehr ohne tauchen. Das kann spätestens dann problematisch werden, wenn sie Schwimmabzeichen wie das Seepferdchen ablegen wollen, denn für diese Prüfungen ist keine Schwimmbrille erlaubt. Zudem ist es generell wichtig, dass Kinder sich auch ohne Schwimmbrille im Wasser wohlfühlen.
  2. Kein Druckausgleich: Eine Schwimmbrille dichtet den Bereich um die Augen ab, aber das bedeutet auch, dass dort kein Druckausgleich stattfinden kann. Bei tieferem Tauchen (mehr als 2 Meter) kann das zu Schäden im Augenbereich führen. Dies sollten Sie im Hinterkopf behalten, wenn Ihr Kind tiefer ins Wasser eintaucht.

Schwimmbrille mit Bedacht einsetzen

Unser Rat: Versuchen Sie, Ihrem Kind zuerst die Erfahrung ohne Schwimmbrille zu ermöglichen. Die Wassergewöhnung funktioniert am besten, wenn Ihr Kind das Wasser auf natürliche Weise erfährt. Schon im Planschbecken oder in der Badewanne können Sie spielerisch üben, die Augen unter Wasser zu öffnen – ohne Schaumbildung und mit kleinen Spielzeugen, die als Anreiz dienen. Erst wenn Sie merken, dass Ihr Kind sich mit geschlossenen Augen unter Wasser traut, können Sie darüber nachdenken, ihm eine Schwimmbrille anzubieten, um die Neugier zu fördern.

Aber: Achten Sie darauf, dass Sie immer Phasen ohne Schwimmbrille einplanen, um einen Gewöhnungseffekt zu vermeiden. Ihr Kind sollte sich im Wasser sowohl mit als auch ohne Brille sicher fühlen.

Worauf muss ich bei einer Schwimmbrille achten?

Wenn Sie sich dazu entscheiden, eine Schwimmbrille zu kaufen, achten Sie darauf, dass diese nicht zusätzlich die Nase bedeckt. Die kontrollierte Atmung durch Mund und Nase ist sowohl beim Schwimmen als auch bei der Wassergewöhnung wichtig. Kinder sollten von Anfang an lernen, durch den Mund und die Nase zu atmen, ohne dass die Brille diesen Bereich blockiert.

Außerdem sollten Sie darauf achten, dass sie keine sogenannte „Schwedenbrille“ kaufen, die bei den Kindern zu fest auf dem Auge sitzen würde. Kaufen Sie eine Brille, die eine weiche Abstützung auf den Knochen um die Augen gewährleistet.

Fazit

Eine Schwimmbrille kann eine sinnvolle Ergänzung sein, vor allem bei ersten Tauchversuchen oder in stark gechlortem Wasser. Doch die wichtigste Regel bleibt: Setzen Sie die Schwimmbrille bewusst und dosiert ein, um zu verhindern, dass sich Ihr Kind zu sehr an sie gewöhnt. So lernt es, das Wasser in all seinen Facetten zu erleben – mit und ohne Brille