
Schwimmabzeichen: Kriterien und Fokus auf Sicherheit
Schwimmen ist eine der wichtigsten Fähigkeiten, die Kinder erlernen können – nicht nur als Sport, sondern vor allem aus Sicherheitsgründen. Die verschiedenen Schwimmabzeichen geben Eltern und Kindern Orientierung über den Fortschritt, den sie im Schwimmen machen. Im Folgenden finden Sie die Kriterien der gängigen Schwimmabzeichen. Doch bei aller Konzentration auf die Abzeichen sollte nicht das Erreichen des Abzeichens um jeden Preis im Mittelpunkt stehen, sondern immer die Sicherheit des Kindes.
Sicherheit steht im Vordergrund
Es ist wichtig, sich vor Augen zu führen, dass das Schwimmenlernen primär der Sicherheit dient und nicht ausschließlich dem Erwerb von Abzeichen. Jedes Kind entwickelt sich in seinem eigenen Tempo. Ein Abzeichen zu erlangen, ist zwar motivierend, jedoch kein Garant für sicheres Schwimmen. Besonders beim Seepferdchen, das oft als erster Meilenstein im Schwimmen angesehen wird, handelt es sich um ein Anfängerzeugnis, nicht um eine Bescheinigung für sicheres Schwimmen. Es ist zu betonen, dass das Seepferdchen nur den Einstieg markiert und keineswegs bedeutet, dass ein Kind sicher längere Strecken schwimmen kann oder sich in offenen Gewässern sicher bewegen kann.
Schwimmenlehren dem Profi überlassen
Das Schwimmenlehren sollte nach Möglichkeit einem Profi überlassen werden. Schwimmlehrerinnen und Schwimmlehrer wissen genau, wie sie Kindern die richtigen Bewegungen vermitteln können und wie sie auf individuelle Bedürfnisse eingehen. Besonders wichtig ist, dass falsche Schwimmtechniken sich schnell festsetzen können und schwer wieder zu korrigieren sind. Wird eine falsche Technik früh erlernt, kann dies den Schwimmerfolg langfristig behindern.
Wassergewöhnung: Eine Aufgabe für die Eltern
Im Gegensatz zum Schwimmenlernen kann die Wassergewöhnung sehr gut von den Eltern übernommen werden. Dieser erste Kontakt mit dem Wasser ist entscheidend, damit Kinder früh Vertrauen aufbauen und Freude im Wasser erleben. Eltern können spielerisch dafür sorgen, dass ihre Kinder sich ans Wasser gewöhnen, sei es in der Badewanne, im Planschbecken oder im Schwimmbad. Dies ist ein wichtiger Schritt, bevor es ans eigentliche Schwimmenlernen geht. Für weitere Details lesen Sie gern die Artikel Relevanz von Wassergeöhnung und -bewältigung und Schwimmerische Grundfertigkeiten in der Wassergewöhnung- und bewältigung. Übungsbeispiele finden Sie in Kürze hier.
Fazit: Sicherheit vor Abzeichen
Die verschiedenen Schwimmabzeichen bieten eine wertvolle Orientierung im Schwimmprozess, doch das Schwimmenlernen sollte immer von Sicherheit und nicht von Ehrgeiz geprägt sein. Eltern sollten darauf achten, dass Kinder die Abzeichen in ihrem eigenen Tempo erlangen und ihnen genügend Zeit und Übung geben, um sich wirklich sicher im Wasser zu bewegen. Unterstützen Sie Ihr Kind bei der Wassergewöhnung, aber lassen Sie das Schwimmenlehren den Profis, um von Anfang an die richtigen Techniken zu gewährleisten.
Anforderungen Seepferdchen (Anfängerzeugnis)

- Sprung vom Beckenrand mit anschließendem 25 m Schwimmen in einer Schwimmart in Bauch- oder Rückenlage. (Grobform, während des Schwimmens in Bauchlage erkennbar ins Wasser ausatmen)
- Heraufholen eines Gegenstandes mit den Händen aus schultertiefem Wasser (Schultertiefe bezogen auf den Prüfling)
- Kenntnis von Baderegeln
Bronze
- Sprung kopfwärts vom Beckenrand und 15 min Schwimmen. In dieser Zeit sind mindestens 200 m zurückzulegen, davon 150 m in Bauch- oder Rückenlage in einer erkennbaren Schwimmart und 50 m in der anderen Körperlage (Wechsel der Körperlage während des Schwimmens auf der Schwimmbahn ohne Festhalten).
- einmal ca. 2 m Tieftauchen von der Wasseroberfläche mit Heraufholen eines kleinen Gegenstandes (z.B. kleiner Tauchring).
- Ein Paketsprung vom Startblock oder 1-m-Brett.
- Kenntnis von Baderegeln.
Silber
- Sprung kopfwärts vom Beckenrand und 20 min Schwimmen. In dieser Zeit sind mindestens 400 m zurückzulegen, davon 300 m in Bauch- oder Rückenlage, in einer erkennbaren Schwimmart und 100m in der anderen Körperlage (Wechsel der Körperlage während des Schwimmens auf der Schwimmbahn ohne Festhalten).
- zweimal ca. 2 m Tieftauchen von der Wasseroberfläche mit Heraufholen je eines kleinen Gegenstandes (z.B. kleinen Tauchringen).
- 10 m Streckentauchen mit Abstoßen vom Beckenrand im Wasser.
- Ein Sprung aus 3 m Höhe oder 2 verschiedene Sprünge aus 1 m Höhe.
- Kenntnis von Badregeln und Verhalten zur Selbstrettung (z. B. Verhalten
- bei Erschöpfung, Lösen von Krämpfen).
Gold
- Sprung kopfwärts vom Beckenrand und 30 min Schwimmen. In dieser Zeit sind mindestens 800 m zurückzulegen, davon 650 m in Bauch- oder Rückenlage in einer erkennbaren Schwimmart und 150 m in der anderen Körperlage (Wechsel der Körperlage während des Schwimmens auf der Schwimmbahn ohne Festhalten).
- Startsprung und 25 m Kraulschwimmen.
- Startsprung und 50 m Brustschwimmen in höchstens 1:15 min.
- 50 m Rückenschwimmen mit Grätschschwung ohne Armtätigkeit oder Rückenkraulschwimmen.
- 10 m Streckentauchen aus der Schwimmlage (ohne Abstoßen vom Beckenrand).
- Tieftauchen von der Wasseroberfläche mit Heraufholen von drei kleinen Gegenständen (z.B. kleinen Tauchringen) aus einer Wassertiefe von etwa zwei Metern innerhalb von 3 min mit höchstens 3 Tauchversuchen.
- ein Sprung aus 3 m Höhe oder 2 verschiedene Sprünge aus 1 m Höhe.
- 50 m Transportschwimmen: Schieben oder Ziehen.
- Kenntnis über:
- Baderegeln
- Hilfe bei Bade,- Boots- und Eisunfällen (Selbstrettung und einfache Fremdrettung)