Wassergewöhnung für zu Hause

Die folgenden Übungsbeispiele sollen Ihnen eine Inspiration dafür geben, was Sie bereits zu Hause mit Ihrem Kind tun können. Diese Liste wird regelmäßig erweitert – schauen Sie also gerne immer wieder vorbei!

Wichtiges vorab

Das Wasser ist nicht unser Feind! Diese Botschaft sollten Kinder von klein auf verinnerlichen. Natürlich ist es ebenso wichtig, dass Kinder die Gefahren von tiefem oder unbekanntem Wasser kennen und respektieren. Aber: Wasser sollte niemals negativ besetzt sein.

Oft passiert genau das unbewusst im Alltag – vor allem durch gut gemeinte Schutzmaßnahmen der Eltern. Beispiele sind:

  • Die Augen beim Duschen werden automatisch zugehalten.
  • Der Duschstrahl wird vermieden, direkt über den Kopf zu laufen.
  • Sätze wie „Achtung, es spritzt – mach schnell die Augen zu!“ prägen die Kinder.

Diese Reaktionen sollen Kinder zwar schützen, führen aber dazu, dass Wasser eher als unangenehm erlebt wird.

Die entscheidende Frage lautet also: Wie können Kinder Wasser positiv erleben?

Versuchen Sie, immer wieder kleine Momente zu schaffen, in denen Ihr Kind Freude und Spaß im Umgang mit Wasser erfährt. Das muss nicht aufwendig sein und erfordert keine besonderen Materialien. Oft reichen schon die alltäglichen Situationen im Badezimmer oder im Planschbecken.

1. Im Badezimmer

Das Planschbecken ist für Kinder meist ohnehin mit Spaß verbunden. Doch auch das Baden in der Wanne oder das Duschen lässt sich spielerisch und angenehm gestalten. Klassiker wie die gelben Quietscheentchen sind dabei fast überall zu finden – doch im Grunde können alle möglichen Figuren oder Spielsachen mit ins Wasser genommen werden. Wird das Ganze in eine kleine Spielsituation eingebettet, ist es für Kinder oft gar nicht schlimm, wenn es dabei spritzt oder Wasser ins Gesicht gelangt.

Traut sich Ihr Kind nicht in die Badewanne oder unter den Duschstrahl, können kleine Spielfiguren helfen. Nutzen Sie die Figuren, um eine Geschichte zu erzählen und so die Situation spielerisch aufzulockern.

Beispiel:
Das Entchen ist auch erst vorsichtig und schaut sich alles ganz genau an. Es nimmt sich Zeit, bevor es sich in die Wanne traut.

So kann Ihr Kind beobachten, wie die Figur den Schritt wagt und wird ermutigt, es selbst nachzumachen.

Auch den Wasserstrahl der Dusche kann das Entchen zunächst aus der Ferne betrachten. Schritt für Schritt wagt es sich näher heran, bis es schließlich darunter platscht. Auf diese Weise wird die Situation spielerisch entschärft.

Sie müssen dafür nicht extra spezielles Spielzeug kaufen. Nutzen Sie einfach Alltagsgegenstände. Eine kleine Schüssel, ein Becher oder auch eine Sandform aus der Sandkiste eignen sich hervorragend, um das Wasser über Figuren oder vorsichtig über den Kopf Ihres Kindes laufen zu lassen.

Auch einfache Haushaltsgegenstände können die Wassergewöhnung unterstützen. Eine Sprühflasche, die man sie sonst zum Blumengießen verwendet, eignet sich hervorragend, um feinen „Regen“ zu imitieren. Dieser lässt sich wunderbar in kleine Geschichten einbauen: Etwa, dass es plötzlich anfängt zu regnen und die Spielfiguren oder das Kind selbst den ersten Tropfenregen entdecken.

2. Blubberblasen pusten

Das richtige und entspannte Atmen spielt beim Schwimmen und Tauchen eine zentrale Rolle. Deshalb ist es wichtig, dass Kinder schon früh lernen, gezielt und ruhig zu atmen. Eine einfache Übung, die oft sogar richtig Spaß macht, können Sie mit einem Becher Wasser und einem Strohhalm durchführen.

Ihr Kind darf nun in den Strohhalm pusten, sodass Blubberblasen entstehen. Der Anreiz ist meist groß – schließlich ist genau das beim normalen Trinken meist streng verboten. Variieren Sie die Übung: Lassen Sie Ihr Kind die Größe der Blasen verändern oder geben Sie kleine Aufgaben, zum Beispiel: „Versuche, so lange wie möglich zu blubbern.“ Auf diese Weise lernen Kinder gezielt und kontrolliert Luft auszuatmen.

Die richtige Atmung verschafft Kindern später große Vorteile beim Schwimmen und Tauchen. Sie erleichtert die Bewegungsabläufe im Wasser und führt zudem zu mehr Ausdauer.
Wenn Ihr Kind sicher im Blubbern mit dem Strohhalm ist, kann es den nächsten Schritt wagen: Blubbern ohne Hilfsmittel. Das funktioniert besonders gut in der Badewanne, dann natürlich ohne Badezusätze wie Schaum. Aber auch eine Schüssel oder ein Topf aus der Küche sind bestens geeignet.
Anschließend geht es darum, Blubberblasen auch mit der Nase zu erzeugen. Das ist wichtig, da beim Schwimmen und Tauchen viel Luft durch die Nase ausgeatmet wird. Da Kinder hier oft Schwierigkeiten haben, hilft ein kleiner Trick: Ziehen Sie den Vergleich zum Naseputzen. Wenn Kinder sich vorstellen, „lange ins Wasser hineinzuschnauben“, gelingt es meist deutlich leichter, Blasen mit der Nase zu machen.