Schwimmerische Grundfertigkeiten in der Wassergewöhnung und -bewältigung

Schwimmerische Grundfertigkeiten in der Wassergewöhnung und -bewältigung: Der Grundstein für sicheres Schwimmen

Kind springt in Pool

Wenn es um das Schwimmenlernen geht, denken viele Eltern sofort an Schwimmzüge wie Brustschwimmen oder Kraulen. Doch bevor Kinder diese Techniken erlernen, müssen sie grundlegende Fertigkeiten im Umgang mit Wasser entwickeln. Diese sogenannten schwimmerischen Grundfertigkeiten bilden die Basis für das spätere Schwimmen. Dazu gehören Tauchen, Springen, Atmen, Auftreiben/Schweben und Gleiten/Fortbewegen. Sie sind eng miteinander verbunden und entscheidend, um eine sichere und effektive Schwimmtechnik zu erlernen.

Die Grundfertigkeiten im Überblick

Je nach Quelle und Schwimmschule können sich die Definitionen dieser Fertigkeiten leicht unterscheiden, aber inhaltlich beschreiben sie alle folgende Fähigkeiten:

  1. Tauchen: Das Abtauchen unter die Wasseroberfläche und das damit verbundene Erlebnis, wie sich der Körper unter Wasser verhält.
  2. Springen: Der Sprung ins Wasser, ob von einem Beckenrand oder vom Boden aus, vermittelt Kindern das Gefühl für die Wassertiefe und das Eintauchen in eine neue Umgebung.
  3. Atmen: Bewusstes Atmen ist im Wasser besonders wichtig, um sich entspannt zu fühlen. Kinder lernen, kontrolliert Luft zu holen und den Atem anzuhalten sowie Luft kontrolliert auszupusten, um unter Wasser zu bleiben.
  4. Auftreiben/Schweben: Dies bezieht sich auf das natürliche Phänomen, dass der Körper vom Wasser getragen wird. Kinder erfahren, dass sie sich im Wasser treiben lassen können, ohne sofort unterzugehen.
  5. Gleiten/Fortbewegen: Dies ist die Grundlage für jede spätere Schwimmbewegung. Kinder lernen, sich durch das Wasser zu bewegen, ohne viel Kraft aufzuwenden.

Keine isolierten Fertigkeiten

Diese Grundfertigkeiten sind nicht isoliert voneinander zu betrachten. Sie greifen ineinander und helfen den Kindern, ein ganzheitliches Gefühl für das Wasser zu entwickeln. Beispielsweise ist das Atmen eng mit dem Tauchen verbunden, während das Auftreiben eine wichtige Rolle spielt, wenn Kinder später das Gleiten erlernen. Diese Verzahnung der Fähigkeiten ermöglicht es den Kindern, sich Schritt für Schritt sicher im Wasser zu bewegen. 

Die Schlüsselrolle des Tauchens

Kind taucht und grinst fröhlich

Von allen Grundfertigkeiten kommt dem Tauchen eine besondere Bedeutung zu. Es spielt eine Schlüsselrolle, weil es den Kindern ermöglicht, die physikalischen Eigenschaften des Wassers – insbesondere den Auftrieb – kennenzulernen. Nach jedem Abtauchen folgt immer ein natürlicher Auftrieb, der den Körper wieder an die Oberfläche bringt. Dieses Erlebnis hilft Kindern, Vertrauen in das Wasser zu gewinnen und sich sicher zu fühlen.

Um das Konzept des Auftriebs zu verdeutlichen, können Eltern Gegenstände verwenden, die nach einem Untertauchen sofort wieder an die Wasseroberfläche steigen. Solche anschaulichen Beispiele erleichtern den Kindern das Verständnis der Kräfte, die im Wasser wirken, und nehmen ihnen die Angst vor dem Untertauchen.

Die Bedeutung der weiteren Grundfertigkeiten

Neben dem Tauchen sind auch die anderen Grundfertigkeiten wie Springen, Atmen, Auftreiben und Gleiten wichtig. Sie schaffen die Grundlage für eine zielgerichtete Bewegungsausführung im Schwimmen. Ohne ein Gefühl für den Auftrieb und die Möglichkeit, entspannt im Wasser zu schweben, fällt es Kindern schwer, die richtigen Schwimmtechniken zu erlernen. Gleiten beispielsweise vermittelt den Kindern ein Gespür für die Fortbewegung im Wasser, bevor sie überhaupt Schwimmbewegungen wie das Paddeln oder Beinschläge ausführen.

Fazit: Der erste Schritt zum Schwimmen

Die schwimmerischen Grundfertigkeiten sind der Schlüssel zu einem sicheren und erfolgreichen Schwimmenlernen. Sie ermöglichen es Kindern, sich spielerisch mit dem Wasser vertraut zu machen und Vertrauen zu entwickeln. Eltern können mit einfachen Übungen – wie dem Zeigen des Auftriebs anhand von Spielzeugen – dazu beitragen, dass die Kleinen schnell lernen, dass Wasser ein positives und sicheres Element ist. Indem man den Fokus auf das Tauchen, Springen, Atmen, Auftreiben und Gleiten legt, legt man den Grundstein für ein freudvolles Schwimmenlernen.

Relevanz von Wassergewöhnung und -bewältigung

Warum Wassergewöhnung und Wasserbewältigung entscheidend für das Schwimmenlernen sind

Für viele Eltern steht das Schwimmenlernen ihres Kindes irgendwann auf der To-do-Liste. Doch bevor die Kleinen tatsächlich Schwimmen lernen können, gibt es zwei wichtige Schritte, die oft vernachlässigt werden: Wassergewöhnung und Wasserbewältigung. 

  • Wassergewöhnung beschreibt den Prozess, bei dem das Kind lernt, sich im Wasser wohlzufühlen. Es geht darum, das Element Wasser ohne Angst zu erleben, sei es beim Spielen im Planschbecken, in der Badewanne oder beim Duschen. 

Angst vor Wasser abbauen

Einer der häufigsten Gründe, warum Kinder Schwierigkeiten beim Schwimmenlernen haben, ist die Angst vor dem Wasser. Wenn diese Angst erst einmal entwickelt wurde, ist sie schwer wieder abzubauen und kann das Lernen stark behindern. Kinder, die sich im Wasser unsicher fühlen, verkrampfen oft, was dazu führt, dass sie Bewegungen weniger effizient ausführen und den natürlichen Auftrieb des Wassers schlechter nutzen können. 

Wassergewöhnung hilft, dieser Angst vorzubeugen. Es geht darum, Kinder spielerisch an das Element Wasser heranzuführen, damit sie von Anfang an positive Erfahrungen damit verbinden. Dies kann im Alltag ganz einfach eingebaut werden. 

Spielerische Wassergewöhnung im Alltag

Wassergewöhnung muss nicht zwangsläufig im Schwimmbad stattfinden. Ganz im Gegenteil: Sie kann im vertrauten Umfeld zuhause beginnen – etwa in der Badewanne, beim Duschen oder im Planschbecken. Solche Situationen bieten sich hervorragend an, um Kinder auf entspannte und spielerische Weise an Wasser heranzuführen. 

Eine spaßige Duschsession oder ein entspannter Nachmittag im Planschbecken können viel bewirken. Durch das Spielen mit Wasser – zum Beispiel mit Sandspielzeug oder kleinen Gießkannen – wird der Umgang damit normalisiert. Eltern können das Wasser vorsichtig über den Kopf ihres Kindes laufen lassen, damit es lernt, dass Wasser im Gesicht nichts Schlimmes ist . Wenn Eltern dabei selbst mitmachen, fällt es den Kindern oft leichter, entspannt zu bleiben. Denn Kinder lernen durch Nachahmung – sehen sie, dass Mama und Papa sich wohlfühlen, wird es für sie ebenfalls zur Normalität. 

Der Schlüssel: Positive Erfahrungen

Das Wichtigste bei der Wassergewöhnung ist, dass das Kind positive Erlebnisse mit Wasser verbindet. Es sollte niemals zu einem angstbehafteten Thema werden. Wenn das passiert, wird das spätere Schwimmenlernen viel schwerer und kann die Freude am Wasser nachhaltig trüben. 

Mangel an Kursen: Eltern sind gefragt

Leider gibt es heutzutage immer weniger Schwimmkurse und noch seltener Wassergewöhnungskurse. Oft fällt es schwer, einen Platz in einem Kurs zu bekommen, was viele Eltern unter Druck setzt. Umso wichtiger ist es, dass Sie bereits frühzeitig zuhause beginnen, Ihr Kind an Wasser zu gewöhnen. Dadurch legen Sie den Grundstein dafür, dass es später mit Freude und Leichtigkeit das Schwimmen lernt. 

Fazit: Beginnen Sie schon jetzt, Ihr Kind auf eine positive Art und Weise an Wasser heranzuführen. Kleine Aktionen im Alltag können einen großen Unterschied machen – und sorgen dafür, dass Ihr Kind angstfrei und sicher schwimmen lernt. Schaffen Sie schon heute die Basis für eine sichere Zukunft im Wasser!